ANÖ Beitrag

8. Mai 2025

Die Organspende steht erneut im Fokus öffentlicher Debatten – nicht wegen medizinischer Neuerungen, sondern durch gezielte Desinformation, die sich zunehmend über einschlägige Kanäle verbreitet ©pixabay
Die Organspende steht erneut im Fokus öffentlicher Debatten – nicht wegen medizinischer Neuerungen, sondern durch gezielte Desinformation, die sich zunehmend über einschlägige Kanäle verbreitet ©pixabay

Nierengesundheit im Fokus: Bei Bluthochdruck und Diabetes auch an die Nieren denken

(ots). Die chronische Nierenkrankheit (CKD) ist mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden, die jedoch oft unentdeckt bleibt – mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit Einzelner und für die Gesellschaft als Ganzes.

Ein simples Screening könnte dies jedoch grundlegend verändern. Am 1. Mai hat AstraZeneca daher die neue Aufklärungskampagne „Findest Du die Nierenkrankheit?“ ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, über die CKD zu informieren und die Bedeutung von regelmäßigen Nierenscreenings für Risikopatient:innen mit Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorzuheben.

Ein zentraler Aspekt der Aufklärungskampagne „Findest Du die Nierenkrankheit“ ist, Risikogruppen wie Betroffene von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes für die Früherkennung der CKD zu sensibilisieren – eine progressive Erkrankung, die bis zu 9 Millionen Menschen in Deutschland betrifft und zum Nierenversagen führen kann. Aufgrund des symptomlosen Verlaufs bleibt die Erkrankung häufig unentdeckt, sodass nur etwa 10 Prozent der Betroffenen von ihrer Erkrankung wissen. Aus diesem Grund setzt sich AstraZeneca für die interdisziplinäre Behandlung von Risikopatient:innen ein, um deren Lebensqualität durch eine rechtzeitige Diagnose und leitliniengerechte Therapie umfassend zu verbessern.

Für eine Risikobewertung gibt es für Risikogruppen auf der Webseite teamniere.de/nierencheck den individuellen Risikocheck. Darüber hinaus möchte AstraZeneca Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen dazu motivieren, regelmäßige Nierenscreenings in der hausärztlichen Praxis in Anspruch zu nehmen.

„Die Überwachung der Nierenfunktion sollte für Risikopatient:innen ein fester Bestandteil regelmäßiger Gesundheitschecks sein, um das Risiko von Nierenschäden zu minimieren. Dabei spielt die Gesundheitspolitik eine entscheidende Rolle, indem sie die Rahmenbedingungen für solche regelmäßigen Untersuchungen schaffen kann“, betont Mareike Geier, Business Unit Director Cardiovascular, Renal and Metabolism bei AstraZeneca.

Ein Blick auf die Risikogruppen: Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes im Fokus

In Deutschland haben mehrere Millionen Menschen ein erhöhtes Risiko an einer CKD zu erkranken. Dazu gehören beispielsweise Personen mit Bluthochdruck – dieser betrifft circa 27 Millionen Menschen, also etwa ein Drittel der Bevölkerung. Auch Menschen mit einem Diabetes Mellitus sind gefährdet, hierzulande über 9 Millionen Menschen.

Mit abnehmender Nierenfunktion steigt zudem das Risiko eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie eine Herzschwäche zu entwickeln. In der Folge ist die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von fünf Jahren nach einer CKD-Diagnose zu versterben, dreimal so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, auf eine Dialyse angewiesen zu werden.

Dringender Verbesserungsbedarf in der CKD-Diagnostik

Medizinische Leitlinien geben Empfehlungen, wie eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden sollte. Diese befürworten, bei Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen systematische Nierenscreenings durchzuführen. Diese umfassen eine jährliche Untersuchung des Serumkreatinins/der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) und des Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnisses (UACR).

Die Realität in Deutschland sieht jedoch anders aus, belegt die aktuelle InspeCKD-Studie: Denn nur 28,6 % der untersuchten Gesamtpopulation erhielten eine Diagnostik, die für eine ausreichende Diagnose erforderlich ist.

Schwere Folgen der CKD für Individuen und Gesellschaft

Die Folgen sind bereits auf individueller Ebene gravierend: Bei unbehandelter CKD kann sich die Lebenserwartung um bis zu 25 Jahre verkürzen – ganz zu schweigen von der stark eingeschränkten Lebensqualität.

Die Gesellschaft trägt ebenfalls die Last der CKD: In den Industrieländern entfallen derzeit zwei bis drei Prozent des jährlichen Gesundheitsbudgets auf die Behandlung von CKD im Endstadium.Schätzungen zufolge könnte CKD in Deutschland zwischen 2022 und 2032 zu etwa 80 Millionen versäumten Arbeitstagen und Steuerausfällen von rund 3,4 Milliarden Euro führen. Hinzu kommt die ökologische Belastung aufgrund des hohen Wasserverbrauchs durch die Dialyse.

    Chronische Nierenkrankheit (CKD)

    Die chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease; CKD) ist eine fortschreitende, lebensbedrohliche Erkrankung, von der in Deutschland rund 9 Millionen Menschen betroffen sind. Die Dunkelziffer ist allerdings hoch: 9 von 10 der Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung. Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind in Industrienationen die Hauptursachen der CKD. Die Erkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und vorzeitigen Tod assoziiert. Zu den diagnostischen Kriterien für eine CKD gehören eine geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (estimated glomerular filtration rate; eGFR) < 60 mL/min/1,73 m2 und/oder ein Marker für eine Nierenschädigung, wie beispielsweise ein Albumin-Kreatinin-Quotient im Urin (urine albumin-creatinine ratio; UACR) von > 30 mg/g. Die Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)-Leitlinien empfehlen, Patient:innen mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen systematisch mittels eGFR und UACR auf die chronische Nierenkrankheiten zu screenen.

    AstraZeneca in CVRM

    Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (Cardiovascular, Renal and Metabolism, CVRM), stellen für AstraZeneca einen zentralen Therapiebereich dar. Das Unternehmen investiert in die Erforschung grundlegender Zusammenhänge zwischen Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse, um ein Portfolio von Medikamenten zum Schutz der Organe und zur Verbesserung der Therapieergebnisse (Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, Verringerung der Risiken und Bekämpfung von Komorbiditäten) zu entwickeln. Das Ziel ist es dazu beizutragen, den Verlauf von CVRM-Erkrankungen zu modifizieren oder zu stoppen, Organe zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen. Hierbei folgt AstraZeneca der Wissenschaft, um die Behandlungspraktiken und die kardiovaskuläre Gesundheit von Millionen von Patient:innen weltweit zu verbessern. Dazu gehört auch die akutmedizinische Versorgung von Blutungen bei Patient:innen, die zur Prävention von Blutgerinnseln direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) einnehmen. Der Bereich CVRM ist ein wichtiger Wachstumsmotor für AstraZeneca.