ANÖ Beitrag

16. September 2019

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Spitalskeime: Was Patienten selbst zur Prävention beitragen können

Keime für Dialysepatienten und Transplantierte können besonders gefährlich sein

„Der Anteil von operationsbezogenen Wundinfektionen („surgical site infections“, SSI) pro 100 chirurgischen Eingriffen variiert je nach Art des Eingriffs und der Krankheitsanfälligkeit der Patientinnen und Patienten zwischen 0,6 und 9,6 Prozent“, sagt ÄDir. Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (ÖGKH), anlässlich des Tages der Patientensicherheit in einer Presseaussendung der „Initiative Sicherheit im OP“ (SIOP). SSI zählen damit zu den häufigsten nosokomialen Infektionen. Die konsequente Prävention solcher Infektionen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sei „ethisch erforderlich und ein vorrangiges Anliegen der modernen Medizin, von Krankenhausbetreibern und Gesundheitssystemen“, sagt Prof. Assadian.

Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) geht davon aus, dass 20 bis 30 Prozent aller nosokomialen Infektionen durch entsprechend gezielte Hygiene- und Kontrollprogramme vermieden werden können. So soll auch das interdisziplinäre ExpertInnenpapier „Hüft- und Knie-Endoprothetik – Empfehlungen zur Infektions-Prophylaxe“, an dem Prof. Assadian mitgewirkt hat und das demnächst veröffentlich wird, zur SSI-Reduktion beitragen. Aber auch Patientinnen und Patienten selbst, so Prof. Assadian, können etwas für die Prävention von SSI tun.

Seine Empfehlungen:
•Erkundigen Sie sich bei ihrem medizinischen Betreuungsteam nach den Zeichen und Symptomen postoperativer Infektionen.
•Folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes und Ihres Pflegeteams hinsichtlich Maßnahmen zum Infektionsschutz, und fragen Sie nach, warum die Maßnahme umgesetzt wird.
•Lassen Sie sich gegen Grippe und andere Infektionserkrankungen impfen, um Komplikationen zu vermeiden.
•Wenn Sie einen Harnkatheter gelegt bekommen haben, achten Sie darauf, den Harnsammelbeutel nie über Ihrem Harnblasenniveau zu tragen.
•Entfernen Sie nach einer Operation nicht selbst die Wundauflage, um nach der Wunde zu sehen.
•Erinnern Sie Ihr medizinisches Betreuerteam und Ihre Besucher immer an die Händedesinfektion.