Tirol Beitrag

26. Dezember 2018

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Interdisziplinäre Wissensaustausch: Transplantation und Infektiologie

Viel Wissenschaft, viel Interesse und viel Diskussion am 7th CIIT Science Day

(VNT). Vor kurzem fand im Medizinzentrum Anichstraße der 7. Science Day des Comprehensive Centers für Infektiologie, Immunologie und Transplantation (CIIT) statt. Die Veranstaltung bot den in Innsbruck tätigen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Infektion, Immunität und Transplantation auch heuer wieder Gelegenheit, den interdisziplinären Wissensaustausch zu (be)leben.

50 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus theoretischen und klinischen Einrichtungen der Medizinischen Universität Innsbruck präsentierten im Rahmen des jährlichen, auch in diesem Jahr von Doris Wilflingseder und Thomas Sonnweber organisierten CIIT-Days ihre Forschungsaktivtäten mittels Poster und Kurzvortrag und bestätigten mit anschließenden angeregten Diskussionen die Relevanz der Veranstaltung für den essentiellen Know-How-Transfer zwischen den Disziplinen. „Der erfolgreich etablierte Forschungsschwerpunkt Infektion, Immunität und Transplantation lebt von der Interaktion, die gerade vor dem Hintergrund der translationalen Forschungsausrichtung der Medizinischen Universität Innsbruck ihren zentralen Stellenwert erhält. Der CIIT Science Day bietet neben den regelmäßig stattfindenden klinisch orientierten Grand Rounds und wissenschaftlich ausgerichteten infektiologisch-immunologischen Kolloquien den idealen Rahmen, die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Klinik zu stärken und die hohe infektiologisch-immunologische Expertise am Standort vor den Vorhang zu holen“, betont Günter Weiss, CIIT-Sprecher und Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II.

Renommé in den eigenen Reihen

Als Keynote-Speaker fungierte in diesem Jahr der international anerkannte Dermatologe und Immunologe Nikolaus Romani von der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie (Direktor: Matthias Schmuth), der einen Vortrag zum Thema “Catching up on Dendritic Cells” hielt. Die immunstimulatorischen, aber auch immundämpfenden Dendritischen Zellen stehen seit vielen Jahren im Zentrum der Forschung an der Innsbrucker Hautklinik, wo Nikolaus Romani mit seinem Team bereits zahlreiche Beiträge zur Immunbiologie dieser Zellen leisten und den Standort damit als eine der ersten Hochburgen zur Erforschung der Dendritischen Zellen weltweit etablierten konnte. Dendritische Zellen, einschließlich der Langerhanszellen, initiieren und regulieren alle adaptiven (erworbenen) Immunantworten des Organismus, ob als schützende Abwehr gegen Mikroben bei Infektionen oder im Aufbau eines Impfschutzes. Sie sind aber auch verantwortlich für Autoimmunerkrankungen und Allergien. Ein detailliertes Wissen über die Funktion der Dendritischen Zellen bildet somit die Grundlage für die Entwicklung von Immuntherapien oder Impfungen.

Hintergrund CIIT

Das CIIT wurde im März 2010 an der Medizinischen Universität Innsbruck etabliert. Auf dem bestehenden universitären Schwerpunkt „Infektion und Immunität“ aufbauend, sind die Ziele des CIIT die Förderung und Koordination der Interaktion der theoretischen und klinischen Einrichtungen der Medizinischen Universität Innsbruck, der Tiroler Forschungsinstitutionen und der Tiroler Krankenanstalten in der Patientenversorgung, Lehre und Ausbildung sowie Forschung. Das CIIT ist ein virtuelles Zentrum, das die Aktivitäten in den Disziplinen Infektiologie inklusive Mikrobiologie und Virologie, Immunologie und Transplantationsmedizin über die historisch gewachsenen Institutionsgrenzen hinweg bündelt und koordiniert. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit ist eine essentielle Grundlage für die Verbesserung von Diagnostik und Therapie von infektiologischen und immunologischen Erkrankungen (z.B. Vaskulitiden, systemischer Lupus Erythematodes, Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises, Allergien, Autoimmunerkrankungen). Umfassende Kenntnisse in Immunologie und Infektiologie sind weiters unabdingbare Voraussetzung für das erfolgreiche Management von Patienten nach Organ- oder Knochenmarktransplantationen. Diese in Innsbruck seit Jahren vorhandene Expertise ist deshalb auch zentral in das CIIT eingebunden.

Das SprecherInnenteam:

Günter Weiss, Universitätsklinik für Innere Medizin II
Hubertus Haas, Sektion für Molekularbiologie/Biozentrum
Cornelia Lass-Flörl, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
Stefan Schneeberger MBA, Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie
Matthias Schmuth, Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Jürgen Brunner, Universitätsklinik für Pädiatrie I