Tirol Beitrag

6. Mai 2024

(c) Quelle: birgitkoell.at
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Einzigartiges Stationskonzept für Zubau in Hochzirl

Kann Architektur Einfluss auf die Genesung von Patient:innen haben? Beim heute neu eröffneten Zubau der Neurologie in Hochzirl muss diese Frage eindeutig mit JA beantwortet werden.

(VNT). Konkret handelt es sich bei dem Zubau um eine Station mit acht Betten für sogenannte „Phase-B-Patientinnen und Patienten“. Dabei handelt es sich um neurologisch schwer beeinträchtigte Personen, die sich in der Postakut-Phase zur multimodalen Behandlung mit Fokus auf Frühmobilisation befinden, also der nächsten Stufe nach der Akutversorgung. Patient:innen brauchen in dieser Phase sehr viel Unterstützung durch ein interprofessionelles Team aus Pflege, Physiotherapie, ärztlicher Betreuung uvm. Vor allem durchleben die Betroffenen, die noch nicht mobil sind, teils große Ängste.

Die jetzt neu eröffnete Station mit einer Brutto-Grundfläche von 780 qm arbeitet mit einem österreichweit einzigartigen Konzept: Die Betten ist so angeordnet, dass die Patientinnen und Patienten sowohl Ausblick auf die umliegenden Wälder haben als auch auf den Stationsstützpunkt und damit die Arbeit des Behandlungsteams. So können vor allem „Verlassens-Ängste“ sehr gut aufgefangen werden. „Es gibt Studien, die belegen, dass Dank derartiger Behandlungskonzepte sogar die Medikation verringert werden kann, was natürlich für die Betroffenen ein Vorteil ist“, zeigt sich die Leiterin der Neurologie in Hochzirl, Elke Pucks-Faes überzeugt. Neben den Bettenzimmern gibt es Therapieflächen, hochmoderne Überwachungseinheiten sowie modernste Hygiene- und Sanitäreinrichtungen. Die Bettenzimmer können im Bedarfsfall auch als Intensivbett-Einheiten genutzt werden.

Medizin und Nachhaltigkeit

Ebenfalls beeindruckt zeigte sich die bei der heutigen Eröffnung anwesende Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele: „Was die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen in Hochzirl täglich für ihre Patientinnen und Patienten leisten hat sich ja schon lange weit über die Grenzen Tirols und Österreichs herumgesprochen. Dieser neue Zubau ergänzt das Engagement des ganzen Teams noch weiter und ist außerdem ein Beweis dafür, dass ökologisches Bauen auch im Krankenhausbereich möglich ist“.

Der neue Zubau in Hochzirl wurde zeitgerecht in 13 Monaten errichtet und ist derzeit gerade in Zertifizierung für den klima:aktiv-Gebäudestandard, bei dem neben der Energieeffizienz des Gebäudes auch die Nachhaltigkeit der verbauten Materialien sowie Raumklima, Dämmung und Haustechnik überprüft werden. Es ist außerdem das erste Bauprojekt der tirol kliniken, bei dem mittels Building Information Modeling (BIM) ein digitaler 3D-Zwilling des Gebäudes erschaffen wurde. Nutzer können damit besser in die Planung der Innenausstattung und der Stations-Abläufe mit eingebunden werden.