Tirol Beitrag

12. März 2020

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Gestärkte ärztliche Primärversorgung durch vernetztes Angebot in Schwaz

Verbindliche Kooperation von Gesundheits- und Sozialsprengel Schwaz und Umgebung sowie der Alten- und Pflegeheime in Schwaz mit den Hausärztinnen und Hausärzten der Region.

(Tirol/OTS) – Als einen großen Schritt zur Integration der medizinischen Versorgung – dem Zusammenspiel aller, die sich in einer Region um die Patientinnen und Patienten bemühen – bezeichnet der Präsident der Ärztekammer für Tirol, Dr. Artur Wechselberger, die kürzlich paktierte Kooperation des „Ärztenetzes Tirol – ARGE Schwaz“ mit dem Gesundheits- und Sozialsprengel Schwaz und Umgebung sowie den Alten- und Pflegeheimen in Schwaz.

Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Schwaz, Dr. Hans Lintner, stellten der Ärztekammerpräsident und die in Schwaz tätige Hausärztin OMR Dr. Doris Schöpf im Rahmen einer Pressekonferenz das neue Projekt vor.

Bürgermeister Dr. Lintner, nicht nur für die städtischen Alten- und Pflegeheime, sondern als Obmann des Gesundheits- und Sozialsprengels Schwaz und Umgebung auch für dessen breites Angebot verantwortlich, war federführend am Abschluss der Kooperationsvereinbarung zwischen den Versorgungseinrichtungen und den Hausärztinnen und Hausärzten im Ärztenetzwerk beteiligt. Bürgermeister Dr. Lintner: „Die Integration aller, die der Gesundheit unserer Bevölkerung ihren Dienst erweisen, in ein Netzwerk für mehr Zusammenarbeit ist eine wichtige Basis für die lückenlose Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger. Darum ist es mir ein großes Anliegen, dass durch das Ärztenetzwerk die medizinische Betreuung einmal mehr verbessert werden kann.“

Mit dem „Ärztenetz Tirol – ARGE Schwaz“ war es OMR Dr. Doris Schöpf schon 2017 gelungen der traditionell guten, aber losen Zusammenarbeit der Hausärztinnen und Hausärzte in Schwaz, Vomp und Stans mehr Verbindlichkeit zu geben. Das Bekenntnis zu gemeinsamen Qualitätsstandards, die Koordination der Ordinationszeiten und des hausärztlichen Nachtbereitschaftsdienstes, auch unter der Woche, wie auch der Wochenendbereitschaftsdienste bilden die Grundpfeiler des Primärversorgungsnetzwerkes.

Die Übernahme sprengelärztlicher Tätigkeiten durch die Netzwerkärzte, abgestimmte Praxisschließungen in Urlaubszeiten und die einheitliche hausärztliche Rufnummer 141 garantieren die ärztliche Erreichbarkeit rund um die Uhr, das ganze Jahr.

OMR Dr. Schöpf setzte jetzt mit der Einbindung der großen regionalen nichtärztlichen Versorgungsstrukturen einen weiteren Schritt, der dazu führen soll, dass medizinische Versorgung ein koordiniertes Zusammenspiel aller Beteiligten wird. Gerade die ärztliche Versorgung Alter und chronisch Kranker in den Alten- und Pflegeheimen brauche, so die Schwazer Allgemeinmedizinerin, große Bereitschaft aller Beteiligten zur verbindlichen Zusammenarbeit. Sich abzusprechen, auf die gegenseitigen Arbeitsbedingungen Rücksicht zu nehmen und das gemeinsame Wohl der Patientinnen und Patienten nicht aus dem Auge zu verlieren seien Grundbedingungen erfolgreicher Kooperation.

Gleiches gelte, so OMR Dr. Schöpf, auch für den Gesundheits- und Sozialsprengel. Beide, der Sprengel wie auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte seien Garanten für eine menschenwürdige, qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung im häuslichen Umfeld. Konkrete Absprachen zur Zusammenarbeit erleichtern diese und erhöhen die Versorgungssicherheit der betreuten Menschen.

Gemeinsam betrachten Bürgermeister Dr. Lintner, OMR Dr. Doris Schöpf und Präsident Dr. Wechselberger das Erreichte als ersten Schritt zur Integration weiterer Anbieter medizinischer Leistungen.

„Integrierte Versorgung im Sinne der WHO hat die familienorientierte und gemeindenahe Gesundheitsversorgung zum Ziel. Hausärzte und Pflegekräfte bilden den Kern dieses primären Gesundheitsversorgungssystems, in das multidisziplinäre Teams aus dem Gesundheits- und Sozialwesen aber auch die örtliche Bevölkerung miteingebunden werden“, erklärt Präsident Wechselberger das Grundprinzip der Primärversorgung. Schwaz habe dazu einen beispielhaften Beitrag geleistet, freut sich der Ärztekammerpräsident.

Mit dem Ärztenetz Stubaital und dem Ärztenetz Alpbach, Brandenberg, Brixlegg, Kramsach, Münster, Radfeld, Rattenberg und Reith im Alpbachtal sind mittlerweile auch Ärztinnen und Ärzte andere Tiroler Regionen dem Beispiel des „Ärztenetz Tirol – ARGE Schwaz“ gefolgt.