11. August 2018
Anzahl Organspender in Belgien gestiegen
Belgien gehört schon seit einigen Jahren zu den Ländern, die die meisten Organspender registriert haben. 271.591 registrierte Organspender waren es 2017. Mehr gibt es nur in Kroatien
Was den Anstieg an Spendern angeht, da ist Belgien die Nummer eins. Im letzten Jahr ist die Anzahl Spender um acht Prozent gestiegen, so viel wie in keinem anderen Land. Grund dafür ist unter anderem eine Kampagne der Stadt Kortrijk mit dem Namen „Rette acht Leben in einer Minute“. Dadurch konnten sich die Einwohner in einer extrem schnellen Prozedur registrieren lassen. Mit dem Erfolg, dass die Spenderanzahl von 1.600 auf mehr als 3.000 anstieg. Im September soll wieder eine Kampagne gestartet werden, dann will Kortrijk die 5.000-Marke knacken.
Einschreibung kann Leid ersparen
Jeder Belgier ist potentieller Organspender, außer er hat ausdrücklich widersprochen. Dennoch entnehmen Ärzte nie Organe, wenn sie nicht mit den Angehörigen darüber gesprochen haben. Ein Arzt wird immer bei den Verwandten nach dem Willen des Patienten fragen. Wenn der Patient als Organspender registriert ist, ist die Entscheidung schnell gefällt. Ist er aber nicht registriert und niemand weiß, wie er zur Organspende steht, dann wird es schwierig für die Familie, die dann die Entscheidung treffen muss. So eine Registrierung kann also sinnvoll sein, um den Verwandten eine schwere Entscheidung abzunehmen.
485 Nieren transplantiert
Pro Jahr werden in Belgien 1.000 Transplantationen durchgeführt. 2017 haben 1.333 Menschen auf ein Spenderorgan gewartet. 99 von ihnen sind gestorben, bevor sie es erhalten haben. Bei den Transplantationen geht es meistens um Nieren. Letztes Jahr wurden 485 Stück transplantiert. Allerdings standen auch 849 Menschen auf der Warteliste, und das für einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren. Auf ein Herz haben letztes Jahr 103 Patienten gewartet, 97 Transplantationen wurden durchgeführt. Da ist die Wartezeit kürzer, sechs bis 12 Monate, schreibt Het Laatste Nieuws.