12. April 2022
FPÖ – Kaniak: Kassenverträge für niedergelassene Ärzte müssen attraktiver werden
Diskussion über Wahlärzte ist ohne Reform obsolet
(Wien/OTS) – Die derzeit laufende Diskussion rund um Österreichs Wahlärzte mit Aussagen rund um ÖGK-Vizechef Huss, dass die öffentliche Hand einem Medizinstudenten das Studium mit 600.000 Euro finanziere und dieser gefälligst deshalb einen Kassenvertrag übernehmen solle, sei schlichtweg obsolet. „Wenn man die Hebel zur Änderung eines Umstands bei jenen ansetzen will, die arbeiten, ist man sicherlich am falschen Weg. Wenn man mehr Kassenärzte im Gesundheitssystem haben will, muss man das System ändern – daran führt kein Weg vorbei“, so heute der freiheitliche Gesundheitssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses NAbg. Mag. Gerhard Kaniak.
Quartalsentgelte von etwa 30 Euro pro Patienten seien gerade im Gesundheitsbereich wohl kein finanzieller Anreiz. Noch dazu komme gerade in Wien eine starke Überfremdung mit teils sehr aggressiven und kulturfremden Migranten – auch das wolle sich kein junger Arzt mehr antun und schon gar nicht um das Geld für einen Grundschein. „Nicht umsonst steigt gerade in der Bundeshauptstadt die Zahl der Wahlärzte in der Allgemeinmedizin. Der Vergleich mit Privatschulen liegt nicht fern. Schlussendlich hat der Wahlarzt in der Regel eine für den Patienten angenehmere Terminkultur und nimmt sich für die Behandlung mehr Zeit“, erklärte Kaniak, der noch anführte, dass sich die ÖGK bei einem Wahlarztbesuch mit der Rückvergütung wohl noch viel Geld erspart, denn nur 80 Prozent des offiziellen Kassentarifes wird von dieser erstattet.
„Was es schlussendlich braucht, ist ein leichterer Zugang zum Studium, eine vernünftige Anzahl an Lehrpraxen, ein modernes und attraktives Vergütungssystem und schlussendlich einen kräftigen Anreiz für junge Ärzte, ihre berufliche Zukunft in einer Landpraxis zu sehen. Es ist aber auch völlig sinnbefreit, unsere Unis voll mit in- und ausländischen Studenten zu haben, die nach ihrer Ausbildung wieder in attraktivere Länder auswandern. Unser freiheitlicher Ansatz ist auch, mehr Wahlärzte in das Kassensystem zu bekommen, und nicht diese selbst verbieten zu wollen. Eine Möglichkeit besteht durch ‚halbe‘ oder ‚viertel‘ Kassenverträge, bei denen Wahlärzte gleichzeitig für ein bis zwei Tage pro Woche als Kassenärzte tätig sind. Das derzeitige System ist derzeit dermaßen verfahren und praxisfremd, dass die Versorgungssicherheit mittelfristig gefährdet ist“, betonte der FPÖ-Gesundheitssprecher.