9. März 2020
NÖ Ärzte erwarten sich Entschuldigung vom Patientenanwalt
Bachinger hat sich mit seinen Aussagen über die Ärzteschaft selbst disqualifiziert
(Wien/OTS) – Die unqualifizierte Aussage von Patientenanwalt Dr. Bachinger im Mittagsjournal, dass die chronische Versorgung in den Ordinationen grottenschlecht sei, sorgte für große Verärgerung innerhalb der Ärzteschaft. Dr. Christoph Reisner, MSc, Präsident der Ärztekammer für NÖ, weist die Unterstellungen von Bachinger scharf zurück: „Bachinger versucht seit Jahren, die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte in den Ordinationen schlecht zu machen, so auch zuletzt. Wie so oft bringt er keine konstruktive Kritik vor, sondern verallgemeinert, pauschalisiert und redet das System der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte schlecht. Diese Aussagen weisen wir klar zurück! Sie sind absolut entbehrlich, destruktiv und schaden Ärzten ebenso wie Patienten.“
Ein Beispiel: Diabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. „Alleine in Niederösterreich beteiligen sich flächendeckend in allen Bezirken Ärztinnen und Ärzte in ihren Ordinationen am sehr erfolgreichen Projekt Therapie aktiv. Warum der Patientenanwalt Therapie aktiv offensichtlich noch immer nicht kennt, wissen wir nicht. Sonst hätte er jedenfalls diese unqualifizierten Aussagen nicht getätigt“, ergänzt Dr. Dietmar Baumgartner, Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte.
Der niederösterreichische Patientenanwalt hat mit seiner Aussage den Bogen dieses Mal eindeutig überspannt. Gerade in Zeiten, die für die niedergelassene Ärzteschaft eine große Herausforderung darstellen, arbeiten Ärztinnen und Ärzte tagtäglich in ihren Ordinationen teilweise bis an ihre persönliche Leistungsgrenze und darüber hinaus, um für ihre Patientinnen und Patienten da zu sein.
Patientenanwalt sollte seine Aufgaben kennen
Laut der Website der Patientenanwaltschaft ist es die Aufgabe des Patientenanwaltes, sich um Einzelfälle von Patientinnen und Patienten zu kümmern und nicht pauschale und unqualifizierte Kritik zu äußern. „Dr. Bachinger sollte dies wissen und sich um seine Aufgaben kümmern“, stellt Baumgartner klar. „Er merkt dabei nicht einmal, dass er mit seinen Aussagen den Patienten schadet, die nicht zuletzt deshalb so großes Vertrauen zu ihren Hausärzten haben, weil sie von diesen bestens versorgt werden. Aufgrund der diskreditierenden Aussagen sind einige Ärzte jedoch so verärgert, dass sie den freiwilligen Bereitschaftsdienst ab sofort nicht mehr durchführen wollen. Die unversorgten Patienten am Wochenende hat nun der Patientenanwalt auf dem Gewissen.“
Wenn Bachinger die Qualität seiner Arbeit heben möchte, gäbe es genügend Potential. Reisner: „Er wäre gut beraten, keine Sachverständigen in seiner Organisation zuzulassen, die Gutachten und Stellungnahmen von minderer Qualität erstellen und damit zum Schaden der hilfesuchenden Patienten agieren. Um diese Qualitätsmängel innerhalb seiner Patientenanwaltschaft sollte sich Bachinger endlich kümmern.“ Geschlossen mahnen Reisner und Baumgartner zur Vernunft und fordern, dass der Patientenanwalt seine unqualifizierte Aussage zurücknimmt. Die NÖ Ärzteschaft erwartet sich eine Entschuldigung für diese Entgleisung