1. April 2020
Sozialwirtschaft – Kollektivvertrag: Verhandler einigen sich auf Gehaltsplus von 2,7 Prozent für 2020
Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden ab 1. Jänner 2022 – 500 Euro „Corona-Prämie“ für Personal im Pandemie-Einsatz
(Wien/OTS) – Die Verhandlungen zum Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft sind abgeschlossen. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter haben sich auf ein Drei-Jahres-Paket geeinigt: Im Jahr 2020 gibt es für die rund 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich ein Gehaltsplus von 2,7 Prozent, 2021 eine Erhöhung um 0,6 Prozent über der Inflationsrate (Zeitraum November 2019 bis Oktober 2020). Ab dem 1. Jänner 2022 wird die Arbeitszeit von derzeit 38 auf 37 Wochenstunden reduziert. „Es waren lange und harte Verhandlungen, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Das Ergebnis ist wirtschaftlich machbar und ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, zeigt sich Walter Marschitz, Verhandlungsführer der in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) organisierten Arbeitgeber, zufrieden.
Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von März bis Juni mit Kundenkontakt im Einsatz waren, wird es darüber hinaus 500 Euro „Corona-Prämie“ geben. „Wir werden uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass auch diese Zulage steuerfrei ist – analog zu den Prämien die im Lebensmittelhandel bezahlt werden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten gerade in dieser Zeit einen wichtigen Beitrag um Österreich am Laufen zu halten. Sie haben sich diese Anerkennung verdient“, so der Vorsitzende der SWÖ, Erich Fenninger.
Die getroffene Vereinbarung regelt die Kollektivverträge bis inklusive 2022, die nächsten KV-Verhandlungen finden somit im Herbst 2022 für das Jahr 2023 statt. Die so entstandene Verhandlungspause wollen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertreter für eine grundlegende Überarbeitung des Kollektivvertrages nutzen.