ANÖ Beitrag

4. Oktober 2019

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E-Cards mit Foto werden ab sofort verschickt

Der Austausch ist kostenlos, und wo vorhanden, werden Fotos automatisch aus dem Register übernommen. Was Versicherte wissen müssen

Fotos kommen automatisch aus diversen amtlichen Registern auf die neue E-Card. Welches, kann man sich nicht aussuchen. ©ANÖ/Archiv/SVA

(ANÖ/APA). Wien – Die neuen E-Cards mit Foto sind da. Ab heute, Mittwoch, startet der Versand der neuen E-Card-Generation, wie der Hauptverband der Sozialversicherungen und das Sozialministerium bekanntgaben. Was die Versicherten wissen müssen:

Ausstellung gratis

Die neue E-Card bringt für die Versicherten keine Mehrkosten, sie wird gratis zugestellt und automatisch im Briefkasten landen, wenn die Gültigkeit der europäischen Krankenversicherung auf der Rückseite der Karte ausläuft.

Fotos automatisch übernommen

85 Prozent aller Versicherten, von denen ein Foto vorhanden ist, müssen dafür nichts tun, sie erhalten die neue Karte automatisch, bevor die alte abläuft. Liegt ein Foto aus einem Register für Reisepass oder Personalausweis, vom Scheckkartenführerschein oder vom Fremdenregister vor, wird dieses automatisch übernommen. Der Versicherte kann sich aber nicht aussuchen, welches Foto auf die E-Card kommt. Kinder unter 14 Jahren erhalten in jedem Fall weiter eine E-Card ohne Foto. Von der Verpflichtung für ein Foto ausgenommen sind Personen ab 70 sowie Personen ab Pflegestufe vier.

Kein Foto im Register?

Jene 15 Prozent, von denen kein Foto in einem Register vorhanden ist, müssen ab 1. Jänner 2020 ein Foto bringen (bis dahin bekommen sie noch eine E-Card ohne Foto). Empfohlen wird dies drei bis vier Monate vor Ablauf der alten Karte oder sobald sie dazu aufgefordert werden. Das wird ab 1. Jänner bei rund 195 Registrierungsstellen bei Einrichtungen der Sozialversicherung möglich sein. Für Nichtstaatsbürger sind die Landespolizeidirektionen zuständig. Für die Beibringung des Fotos gibt es eine Frist von 90 Tagen. Wird diese nicht genutzt, erfolgt eine Sperre der E-Card. In diesem Fall muss man persönlich einen elektronischen Ersatzbeleg bei der Krankenkasse holen, um Kassenleistungen in Anspruch nehmen zu können.

Mehr Sicherheit

Die E-Card soll als Schlüssel für alle E-Health-Anwendungen dienen, sagte Sozialministerin Brigitte Zarfl. So könne damit etwa verhindert werden, dass im Zuge der E-Medikation Arzneimittel einer falschen Person zugeordnet werden.
 Die in den Registern vorhandenen Fotos werden verschlüsselt übermittelt, die Fotos werden nicht am Chip der E-Card und auch nicht im E-Card-System gespeichert. Auf der Karte kommen verschiedene Sicherheitsmerkmale zum Einsatz, die zum Teil auch von Geldscheinen bekannt sind und die ein Kopieren der Karte unmöglich machen sollen.

Bis Ende 2021 soll bereits mehr als die Hälfte und bis Ende 2023 müssen alle rund 8,8 Millionen E-Cards ausgetauscht werden.

Gleichzeitig können Ärzte die Identität der Patienten leichter überprüfen. Die Österreichische Ärztekammer begrüßt daher die Neuerung: „Wir haben jahrelang die E-Card mit Foto der versicherten Person gefordert, weil sie ein Plus an Sicherheit bietet. Zudem trägt sie durch die erleichterte Identitätsfeststellung dazu bei, dass der Arbeitsalltag von Ärztinnen und Ärzten entlastet wird“, freut sich Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte in einer Aussendung.

Kein amtlicher Lichtbildausweis

Ein amtlicher Lichtbildausweis ist die E-Card aber auch mit Foto nicht. Möglich wird damit jedoch eine kontaktlose Kommunikation, weil die Karte ebenso wie Bankomatkarten mit der NFC-Funktion ausgestattet ist. Damit wird in Zukunft auch beim Arzt oder in der Apotheke nur noch ein Hinhalten der Karte nötig sein, wenn die entsprechenden Lesegeräte ab 2022 zur Verfügung stehen.

Bis 2023 alle getauscht

Die Gesamtkosten bis 2023 werden mit 23,5 Millionen Euro angegeben, wobei Sozialversicherung, Finanz- und Innenministerium je ein Drittel davon tragen. Die Kosten pro Karte betragen 1,45 Euro. Bis Ende 2021 soll bereits mehr als die Hälfte und bis Ende 2023 müssen alle rund 8,8 Millionen E-Cards ausgetauscht werden.